Fachschaft Geographie
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Herausragendes Ziel des Geographieunterrichts ist es, den Schülerinnen und Schülern die Einzigartigkeit und Vielfalt, aber auch die Verletzlichkeit unseres Planeten nahe zu bringen und sie zu einem verantwortungsvollen Umgang mit ihm zu befähigen. Mit der Länderkunde im alten Stil, die die Anhäufung enzyklopädischen Wissens anstrebte, hat das Fach nichts mehr gemeinsam. Nach wie vor sollen sich die Schülerinnen und Schüler räumliche Orientierungsmuster aneignen und „Karten im Kopf“ entwickeln. Primär geht es jedoch darum, anhand lokaler, regionaler und globaler Raumbeispiele Mensch-Umwelt-Beziehungen in all ihren Facetten zu durchleuchten, zu beurteilen und zu bewerten. Durch den Vergleich des eigenen Heimatraumes mit anderen Regionen der Erde werden die Schülerinnen und Schüler angeregt, einerseits ihre eigene Lebenswelt bewusst zu reflektieren und wertzuschätzen, andererseits auch anderen Kulturen offen und verständnisvoll zu begegnen.
Zahlreiche aktuelle und zukunftsrelevante Problemfelder sind im Fach Geographie verortet, z.B. Klimawandel, Naturkatastrophen, Bevölkerungsexplosion und demographischer Wandel, Globalisierung, Migration, Ernährungssicherung, Ressourcenverknappung und Energieversorgung, Flächenfraß, Verstädterung und Wandel im ländlichen Raum. Der Vielfalt an Themen steht eine enorme Bandbreite an Methoden und eingesetzten Medien gegenüber. Beim Umgang mit verschiedenen Kartenarten, Geographischen Informationssystemen (GIS) oder Orientierungshilfen wie Kompass und GPS kommt der Geographie die tragende Rolle innerhalb des Fächerkanons zu. Dasselbe gilt für die Auswertung von Luft- und Satellitenbildern. Überdies hat die kritische Auseinandersetzung mit Diagrammen, Tabellen und Statistiken einen hohen Stellenwert. Geographiespezifische Darstellungsformen wie Klimadiagramme, Kausalprofile und Kartenskizzen sollen von den Schülerinnen und Schülern auch selbstständig angefertigt werden. Experimente, Messungen und Erkundungen des Nahraumes im Rahmen von Unterrichtsgängen oder Exkursionen bereichern den Unterrichtsalltag.Christine Unger
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Drei Lehrkräfte der Fachschaft Geographie verfügen gleichzeitig über die Fakultas in Englisch. Entsprechend bietet es sich an, zumindest einzelne Unterrichtseinheiten mit Englisch als Arbeitssprache durchzuführen. Hierfür eignet sich insbesondere die 10. Jahrgangsstufe, da die Schülerinnen und Schüler einerseits schon über eine ausreichende Sprachkompetenz verfügen, andererseits im Lehrplan mit Indien, Australien und Nordamerika gleich mehrere anglophone Räume auftauchen, für die ausreichend fremdsprachliches Lernmaterial zur Verfügung steht. Der Vorteil für das Englische liegt auf der Hand: Es tritt als Lerngegenstand in den Hintergrund, sprachlichen Verstößen wird allenfalls bei Verständnisproblemen Beachtung geschenkt. Daraus resultiert in der Regel eine deutlich gesteigerte Unterrichtsbeteiligung und mehr sprachliches Selbstbewusstsein. Die zusätzliche Vermittlung der englischen Fachterminologie ist eher ein positiver Nebeneffekt. Worin besteht aber der Nutzen für die Geographie? Zum einen ermöglicht der zweisprachige Zugang auch eine intensivere inhaltliche Durchdringung, zum anderen fördert die Verwendung von authentischen Materialien aus den besprochenen Räumen einen Perspektivenwechsel und das Kennenlernen anderer fachlicher Traditionen. Schließlich lernen die Schülerinnen und Schüler auch die Bedeutung des Englischen als internationale Wissenschaftssprache zu begreifen.
Christine Unger