Fachschaft Latein
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Latein ist eine ganz besondere Sprache, die ausschließlich am Gymnasium erlernt werden kann. Gerade im Anfangsunterricht wirkt Latein als Modell, das exemplarisch den Aufbau einer europäischen Sprache zeigt und gleichzeitig positiv auf die Beherrschung der eigenen Muttersprache rückkoppelt. Nebenbei erzieht das lateinische Sprachenkonzept auch zu absoluter Genauigkeit. Zugleich öffnet sich das Tor zur römischen antiken Welt und dem römischen Weltreich, dem Imperium Romanum, in all seinen Facetten.
Das Fach Latein ist an unserer Schule auf zwei Gleisen präsent. Zum einen kann es gleich in der 5. Jahrgangsstufe als 1. Fremdsprache erlernt werden. Zum anderen ist Latein auch ab der 6. Jahrgangsstufe als 2. Fremdsprache wählbar. Auf beiden Gleisen wird die Sprache bis einschließlich der 8. Jahrgangsstufe erlernt, d. h. also über vier bzw. drei Schuljahre hinweg.
Ab der 9. Jahrgangsstufe setzt dann der Lektüreunterricht ein. Gelesen werden lateinische Originaltexte, die quer durch alle literarischen Gattungen führen und ein weites Spektrum prominenter Autoren abdecken: so z. B. Caesars Bericht über den Gallischen Krieg, Ciceros Reden, Senecas philosophische Schriften, Geschichtsschreibung bei Livius und Ovids Verwandlungsgeschichten – alles Texte, die die kulturelle Entwicklung Europas bis zum heutigen Tag prägen. Im Rahmen der Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums wird sich dieser Lektürekanon sogar noch um ein weiteres Schuljahr erweitern.
Schließlich kann Latein auch im Abitur als schriftliches oder mündliches Prüfungsfach gewählt werden, nachdem man am Ende der 10. Jahrgangsstufe in der Regel bereits das Latinum als Studienqualifikation erworben hat.
Richard Hroß
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Damit das Erlernen der lateinischen Sprache nicht zu trocken ausfällt, haben wir seit Jahren verschiedene Ziele für Tagesexkursionen, die mit den Spuren vertraut machen, die die Römer uns hier in unserer bayerischen Heimat hinterlassen haben.
Hier einige Beispiele für unsere Römer-Ausflüge:
Exkursion in das Limesmuseum bei Ruffenhofen
Das Limesmuseum in Ruffenhoffen, das sich oberhalb der Grundmauern eines Römerkastells am Limes angesiedelt hat, ist ein sehr lohnendes Ziel für eine Tagesexkursion von Donauwörth aus, da es problemlos in einer kurzen Busfahrt zu erreichen ist und den Schülern die Möglichkeit bietet, Gegenstände der Antike nicht nur zu betrachten, sondern anzufassen und auszuprobieren. Dies gewährleistet nicht nur die fachmännische und auf Schüler abgestimmte Führung durch das Museum, sondern auch viele detaillierte Modelle und originalgetreue Realien sowie der anschließende Workshop zum Thema „Münzprägen“, bei dem die Schüler die Möglichkeit haben, ihre eigene Münze mit antikem Motiv. herzustellen.Exkursion nach Kempten: Cambodunum
Wie erleben unsere Schüler einen solchen Tag? Hier kommen sie selbst zu Wort:
Zunächst sollten wir an einem Workshop teilnehmen, bei dem als Themenbereiche römische Spiele oder Kleidung zur Auswahl standen. Unsere Klasse hat sich für die Spiele entschieden. Als erstes taten wir uns in Dreier-Teams zusammen und gaben uns Namen, wie „Kleopatra“, „Victrix“, „Jupiter“ oder „Gladiatoren“. In diesen Gruppen traten wir immer gegeneinander in verschiedenen Spielen an. Diese Spiele waren z.B. Rundmühle, Seilspringen oder das Werfen einer Haselnuss in ein Tongefäß. Am Ende siegte das Team „Jupiter“ und wurde mit einer Urkunde ausgezeichnet.
Während der kurzen Mittagspause konnten wir uns auf dem Abenteuerspielplatz, der zur Anlage gehört, austoben.
Nach einer Stärkung ging es dann gleich weiter mit der Besichtigung einiger rekonstruierten Tempelbauten und Grundmauern.
Dann sollten wir uns einen Markt der damaligen Zeit vorstellen. So bezog uns unser archäologischer Führer mit in das Marktleben ein, was lustig war und uns sehr gefallen hat. Außerdem haben wir passend zu unserem damaligen Lateinthema etwas über Aberglaube und Opfergaben gelernt.
Zum Ende unserer Führung besichtigten wir noch die Thermen. Erstaunlich war, dass noch viele Teile der Anlage ziemlich gut erhalten waren.Exkursion nach Augsburg: Augusta Vindelicorum
Die Hauptstadt der Provinz Rätien ist immer eine gute Gelegenheit, in die römische Geschichte einzutauchen. Im Zeughaus sind derzeit Teile des römischen Museums untergebracht. Auf über 700 Quadratmetern werden sechs Themenbereiche beleuchtet: Stadtgründung, Militär, Handel und Verkehr, Götter, Zivilleben und Abschied. In Sonderbereichen werden Skulpturen aus Privatsammlungen gezeigt, ebenso Gemmen – kleine Schmucksteine mit eingeschnittenen Bildmotiven. Ein Monitor mit Touchscreen lädt dazu ein, sich die kleinsten Exponate der Ausstellung groß und im Detail anzuschauen. Neu in Szene gesetzt wurde auch die Tabula Peutingeriana. die Vorlage für diese Karte entstand im 11./12. Jahrhundert uns ist wiederum die einzige erhaltene Abzeichnung eines römischen Originals aus dem 3./4. Jahrhundert. Sie zeigt die Ausdehnung des Römischen Reiches mit Straßen, Städten, Völkern, Meeren und Flüssen. Da die Karte nicht ganz einfach zu lesen ist, wurde sie an einigen wichtigen Stellen mit aufklappbaren Platten versehen, die es dem Besucher erleichtern, die antike Welt zu erkunden. Daneben können sich Schüler dort auch als Römer verkleiden, die römische Tischordnung ausprobieren und vieles mehr.Exkursion nach Weißenburg: Biriciana
Nachdem ein Ausflug in das Römermuseum in Weißenburg wegen dessen Schließung und Renovierung in den letzten Jahren nicht möglich war, steht nun das rundum erneuerte Museum wieder für einen Ausflug offen: Herausragend ist der dort präsentierte Schatzfund mit seinen Bronzestatuetten, die antike Gottheiten zeigen. Die große überdachte Thermenanlage und die teilweise rekonstruierten Reste des Kastells etwas außerhalb der Altstadt runden den Eindruck der römischen Siedlung ab.Christian Hornung, Michael Schwella
- Römertag
- Römertag 2019
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- Neapel 2017
- Vorträge
- Prof. U. Pappalardo: "Die Villen am Golf von Neapel" (2017)