Highlands and islands - Studienfahrt 2018 nach Schottland
Am Sonntag um 11:45 Uhr traf sich unsere mutige Gruppe von reiselustigen Schülern und Lehrern, um das warme, sonnige Deutschland gegen das kalte, regnerische Schottland zu tauschen. Nach einem zweistündigen Flug kamen wir in Edinburgh an und wurden bereits auf der Busfahrt zum Hostel von dem wunderschönen Anblick der Stadt verzaubert. Im Anschluss an eine kurze Verpflegungspause in unserer Unterkunft hatte am Abend unsere gesamte Gruppe die Möglichkeit, Edinburgh by night zu erleben und einige der traditionellen Pubs der Stadt zu besichtigen – von außen, wir durften nämlich nicht rein, da wir zu jung waren!
Voller Vorfreude, die Stadt nun endlich bei Tageslicht zu besichtigen zu können, machten wir uns am nächsten Morgen bei stürmischem Wetter und dick eingepackt auf den Weg zum Calton Hill, einem Aussichtsberg, der uns einen Rundumblick über die komplette Stadt bot. Dabei stachen uns vor allem die typischen alten Backsteinhäuser ins Auge, die der schottischen Hauptstadt ihren besonderen Charme verleihen. Als Gegensatz dazu fiel uns auch ein sehr modernes Gebäude auf, bei dem es sich um das Schottische Parlament handelt und dessen Besuch als nächstes auf dem Programm stand. Dort war es uns nach teils mühevoller Überwindung der Sicherheitshürden doch noch allen erlaubt, den Ort, an dem die Entscheidungen für das Land getroffen werden, im Rahmen einer Führung hautnah zu bestaunen. Im Anschluss bot sich uns die Möglichkeit, in der berühmten Shoppingstraße „Royal Mile“ unsere schottischen Pfund in den unzähligen Souvenirläden oder Restaurants zu lassen, bevor es anschließend mit der Besichtigung des Edinburgh Castle weiterging. Bei einer interessanten Führung über das höher gelegene Burggelände konnten wir erneut sowohl einen unglaublichen Blick über die Stadt genießen als auch einigen Fakten über die abwechslungsreiche Geschichte der Burg lauschen. Am Abend wagten wir es, an einer Stadtführung der etwas anderen Art, der „Double Dead Tour“, teilzunehmen. Dabei führte uns eine begnadete einheimische Erzählerin über Friedhöfe und durch Katakomben, während wir gleichzeitig fesselnde Gruselgeschichten und Legenden von Edinburgh – teilweise bei absoluter Dunkelheit – zu hören bekamen.
Nachdem wir bei dem nächtlichen Ausflug alle mit mehr als nur einem Schrecken davongekommen waren, brachen wir am Dienstag in Richtung Norden des Landes in die Highlands auf. Während der Fahrt, die mit Fotostopps an einigen sehenswerten Stellen gespickt war, wurden wir von der unglaublichen, wunderschönen und filmreifen Landschaft der Highlands und der schottischen Seen so sehr in den Bann gezogen, dass keiner mehr seinen Blick vom Fenster wenden wollte. Am Abend erreichten wir dann bei original schottischem Regenwetter die Hebrideninsel Skye, auf der sich unsere nächste Unterkunft befand. Die Jungs unserer Gruppe stellten dort ihre Kochkünste unter Beweis, indem sie uns alle mit selbstgemachten Burgern versorgten.
Am nächsten Morgen war keine Spur mehr von den grauen Wolken vom Vortag, stattdessen gab es einen strahlend blauen Himmel, und das Meer glitzerte uns entgegen. Optimale Bedingungen also, um zunächst das kleine Städtchen Portree, die Hauptstadt von Skye, zu erkunden und um anschließend eine Rundfahrt entlang der Küsten von Skye zu machen. Dabei kamen wir in den Genuss von für uns alle unvergesslichen Ausblicken auf Wasserfälle und das weite, gegen die Steilklippen tosende Meer. Durch einige Geheimtipps unseres netten, ortskundigen Busfahrers war es uns dort auch möglich, unzählige Fotos zu schießen. Einmal um die komplette Insel herum, ging unsere Fahrt weiter zu dem wohl berühmtesten schottischen Gewässer, dem Loch Ness. Nachdem wir zuerst das malerisch am Ufer gelegene Urquhart Castle von einem tollen Aussichtspunkt aus bestaunen konnten, erfuhren wir in einem Museum mehr über die erdgeschichtliche Entstehung des langgestreckten Sees, die Sage und die Forschungen rund um das Seeungeheuer Nessie. Gegen Abend erreichten wir dann Inverness, die Hauptstadt der Highlands.
Nach einer Übernachtung im dortigen Hostel stand uns am nächsten Vormittag während einer kurzen Stadtführung etwas Zeit zur Verfügung, um die Stadt inklusive ihrer Shoppingmeile zu besichtigen, bevor wir uns gegen Mittag auf den Weg machten zur Glen Ord Distillery, einer der ältesten und größten Whiskybrennereien des Landes. Dort bekamen wir eine Führung über das Produktions- und Lagergelände und erfuhren dabei in sympathischem schottischem Dialekt mehr über die Herstellung des Whiskys – des „water of life“. In dem daran angrenzenden Shop kamen die volljährigen Reiseteilnehmer in den Genuss eines Whiskytastings, während sich der Rest gezwungenermaßen aufs Zusehen beschränken musste, aber zumindest noch Mitbringsel für zuhause ergattern konnte.
Am Donnerstagnachmittag kamen wir wieder in Edinburgh an. Nach einem fröhlichen Abend, den wir bei bester Stimmung gemeinsam zur ganzheitlichen Vertiefung unserer neu erworbenen landeskundlichen Kenntnisse nutzten, ergriffen wir am Freitagvormittag alle die Möglichkeit, den Holyrood Palace, den offiziellen Wohnsitz der Queen in Schottland, mit Hilfe von Audioguides zu besichtigen. Danach bewiesen beim gemeinsamen Mittagessen viele von uns Mut, denn sie bestellten sich in einem Restaurant die schottische Spezialität Haggis, die aus Innereien besteht, die traditionell in einem Schafsmagen gekocht werden. Überwiegend positiv überrascht und gesättigt, konnten wir am Nachmittag Edinburgh noch einmal auf eigene Faust unsicher ma-chen und die Zeit nutzen für letzte Fotos und um Souvenirs zu kaufen, bevor es am frühen Abend zum Flughafen ging.
Als wir gegen Mitternacht wieder auf deutschem Boden landeten, wartete bereits unser Bus auf uns, der uns sicher wieder zurück ans Gymnasium brachte. Damit endete eine für uns alle wahrscheinlich unvergessliche und einmalige Woche, für deren spitzenmäßige, sicherlich nicht leichte Organisation wir uns im Namen aller teilnehmenden Schüler und Schülerinnen an dieser Stelle noch bei unseren begleitenden Lehrkräften Herrn Graminger und Frau Klaus bedanken wollen.
Artikel: Lena Baumgärtner, Stella Kiderle, Amelie Richter
Fotos: Patrick Müller, Michael Graminger