Die Villen am Golf von Neapel
Für einen Vortrag am 6. Juli 2017 hatte unsere Schule einen namhaften Referenten zu Gast: Umberto Pappalardo ist Professor für griechische und römische Archäologie mit Schwerpunkt Magna Graecia und Pompeji an der Universität „Suor Orsola Benincasa“ in Neapel. Er war Leiter der Ausgrabungen in Pompeji und Direktor der Ausgrabungsstätten von Herkulaneum. Studium und Forschungsaufenthalte führten ihn auch an die Universitäten Basel, Tübingen und Freiburg im Breisgau, so dass er seinen Vortrag für alle Lateinschüler ab der 9. Jahrgangsstufe auf Deutsch hielt. Als Einstimmung zeigte er einen kleinen mit Musik untermalten Film, der sein Publikum auf die Landschaft am Golf von Neapel einstimmte. In seiner lebhaften Art fügte der Referent, unterstützt von vielen Fotos, Mosaikstein für Mosaikstein zusammen, um Landschaft, Vulkanismus und Archäologie miteinander zu einem großen Bild zusammenwachsen zu lassen. Einerseits ist die Region rund um den Vesuv und die Phlegräischen Felder bis zum heutigen Tag ein vulkanisch aktives Gebiet mit entsprechend hohem Bedrohungspotential. Andererseits ist die überaus schöne Küstenlandschaft mit den fruchtbaren Böden rund um den Vulkan ein seit Jahrtausenden sehr begehrtes Siedlungsgebiet. So bauten auch diverse römische Kaiser und viele Persönlichkeiten der römischen Gesellschaft ihre prächtigen Villen entlang des Golfes. Umso größer war damals der Schock, als im August des Jahres 79 n. Chr. der Vesuv ausbrach und Verwüstung und Tod mit sich brachte, andererseits aber durch die vulkanischen Ablagerungen die damalige römische Welt konservierte und für uns heute erfahrbar macht. Die Fragemöglichkeiten am Ende des Vortrags bezogen das Publikum nochmals aktiv mit ein.
Richard Hroß